Gestaltungsgutachten Burgberg Peine

Leistungsphase 1,2
Zusammenarbeit mit Architekturbüro Gondesen + Wenzig

Zur denkmalpflegerischen Einbindung der baulichen Erweiterung des Kreishauses Peine wird die geschichtliche Entwicklung des Gesamtensembles Burgberg mit ihren wesentlichen räumlichen und topographischen Leitmotiven beschrieben und in die Planung mit einbezogen:

Als Kern der jeweiligen Burg- bzw. Schlossanlagen ist seit dem Bau der ersten Befestigung durch die einzelnen Epochen hindurch ein mehr oder weniger geschlossener, innerer Gebäudering mit wechselnder Ausrichtung prägend gewesen, der jeweils einen räumlich gefassten, zentralen Innenhof formulierte. Die Gebäudekomplexe standen hierbei auf der topographisch erhöhten Ebene des Burg- bzw. Schlossplatzes, der von Wall- und Befestigungsanlagen umschlossen war.

Nach der Schleifung der Befestigungsanlagen wurde das Grabensystem in das Erschließungs-und Freiraumsystem der Stadt integriert und ist in Form von Straßenverläufen oder sich abzeichnenden topographischen Erscheinungen in den angrenzenden Grünanlagen noch ablesbar.

Die vorhandene Situation am Schlosswall südlich des vorhandenen Kreishauses ist derzeit geprägt von der dichten Anordnung quer ausgerichteter Stellplätze. Mit der Einbeziehung der Parkplatzfläche in die Gesamtgestaltung zur Erweiterung des Kreishauses besteht die Möglichkeit den ehemaligen Verlauf des Bastionshanges wieder erlebbar zu machen.
Die wichtige Wegeverbindung am Schlosswall erhält so gemeinsam mit dem zu entwickelnden Weingarten auf beiden Seiten einen angemessenen erweiterten Weg- und Aufenthaltsraum, der unter einem gemeinsamen Dach aus Linden die Topographie der ehemaligen Eckbastion erlebbar macht.

Zentrales Motiv der neuen städtebaulichen Figur ist jedoch der vom kleinen Bastionsplatz hinter der „Alten Wache“ leicht ansteigende Rasenhang, der die ehemalige süd-östliche Ecke des Bastionsgevierts erneut herausmodelliert. Diese neue Stadttopographie entlang des Schlosswalls baut damit eine Korrespondenz zu dem Altbau des Kreishauses auf, der in seiner Anordnung den weiteren Verlauf des Bastionshanges nachzeichnet. Der geplante Erweiterungsbau des Kreises fügt sich im Sockelbereich mit der sich aus dem Altbau entwickelnden natursteinähnlichen Fassade in dies Gesamtensemble ein.

Einen weiteren Baustein in der städtebaulichen, denkmalpflegerischen Einbindung stellt der Platz des Amthofs mit der Ausprägung einer zentralen Freifläche dar. Mit direkter Anbindung an den Weg „Am Schlosswall“ ist er direkt mit dem Marktplatz und der Innenstadt verbunden.