Rue de l’Alzette (Esch, LU)

In Schwung kommen
Die Alzette als Lebensader und Namensgeber von Stadt und Einkaufsmeile steht im Zentrum der Leitidee. Der Fluss schafft ein sich wandelndes Bett. Er bildet an seinen Ufern unterschiedliche Lebensräume und gliedert unsere Landschaft. Diese Figur wird abstrahiert, auf den Straßenraum übertragen und ordnet ihn mit Inseln, Ufern und Treibgut in unterschiedliche Nutzungseinheiten. Hierbei wird die Strenge der monoton wirkenden Bestandsspuren aufgelöst. Es entsteht eine belebte Fläche, die mit ihrem beweglichen Mobiliar flexibel auf sich ändernde Ansprüche reagieren kann ohne dabei an Spannung zu verlieren. Ein wellenförmiges Pflasterband greift das beige Farbspiel der Fassaden auf und leitet den Besucher unaufdringlich durch das fließende Straßenbild der Rue de l’Alzette.

Räumliche Gliederung
Die unterschiedlichen Raumsequenzen im Straßenverlauf werden als Qualitäten herausgestellt und ablesbar gemacht ohne eine zusammenhängende Gestaltungswahrnehmung zu verlieren.
Der gepflasterte Flusskörper reagiert auf die Enge seines umgebenden Raumes mit seiner Fließgeschwindigkeit in der Form, dass die Stärke seines Mäandrierens variiert. Während er im östlichen engen Bereich eher geradlinig verläuft, zeigt er im Westen stärkere Ausschläge. So entsteht eine Orientierung und Ablesbarkeit der zwei unterschiedlich charakterisierten Innenstadtbereiche, die auch durch die Ausstattung und Beleuchtung gestützt wird.

Beleuchtung
Die atmosphärische Beleuchtung bestimmt das nächtliche, warme Stimmungsbild. Die sicherheitstechnisch relevante Grundbeleuchtung wird in der Hauptachse über Lichtquellen an den Stelen und in den Nebenachsen über Mastleuchten gewährleistet. Unterstützend wirken auf der RDA Seilverspannungen mit Reihen von Pendelleuchten, die in zwei verschiedenen Kugelgrößen ausgeführt werden, um so die unterschiedliche Raumbreite zu akzentuieren.

Veranstaltungen + mobile Ausstattung
Die Rue de l’Alzette fungiert nicht nur als Geschäfts- und Gastronomiemeile, sondern auch als Veranstaltungsraum vielzähliger kultureller und sportlicher Events. Demnach muss die Raumgliederung wandelbar sein. Dies erfolgt über mobile Ausstattungselemente, welche die bereits im Einsatz befindlichen Pflanztröge miteinschließt. Die Sitzsteine sind so frei versetzbar. Alle Möbel sowie die Baumscheiben zitieren zudem die Materialität und Lochstruktur der Stelen von Peter Rice. Sie stellen ebenfalls einen Bezug zum Stahl als Geschichtsträger der Stadt her.

Zusammenarbeit mit papaya