Masterplan Gehrenseestrasse Berlin

Masterplan Gehrenseestrasse Berlin, 4. Preis Workshopverfahren
Urban, kommunikativ, multifunktional – Wohnen im Quartier an der Gehrenseestraße

Südlich der Gehrenseestraße in Berlin-Hohenschönhausen entsteht mit dem vorliegenden städtebaulich – freiraumplanerischen Konzept ein vielfältiges, durchmischtes und Kommunikation förderndes Wohnquartier, das sowohl für langjährige Bewohner des Stadtteils als auch für Hinzugezogene gleichermaßen attraktiv ist. Eingerahmt durch die Gehrensee-, Wartenberger-, Rhin- und Marzahner Straße und der damit verbunden exponierten Lage fügt es sich klar und prägnant in den heterogenen Stadtkontext ein und bietet zudem eine abwechslungsreiche Sequenz an (Binnen-) Räumen, die die Bedürfnisse vieler abdeckt.
Die besondere Lagegunst des Areals ermöglicht eine vielseitige Erschließung des neuen Quartiers. Während es über die Wollenberger Straße von Osten durch den MIV angefahren werden kann, ergänzt eine neue Tram-Haltestelle in der Wartenberger Straße das bereits gut ausgebaute ÖPNV-Netz. Dadurch entsteht eine Abfolge an differenzierten Zugängen, die auf die jeweilige Erschließungssituation reagiert. Mit dem Ziel, das gesamte Quartier autofrei zu halten, werden die Parkmöglichkeiten für den Individualverkehr am Osten platziert. Die als grüne Entrees gestalteten und zwischen den Baufeldern abgeordneten Plätze dienen als Vermittler zum Inneren des Wohnareals. Eingefasst durch wechselnde Gehölzpflanzungen übernehmen sie infrastrukturelle Funktionen und bilden den Auftakt für die in Ostwestrichtung verlaufenden Passagen. Jede der Passagen erhält durch ein differenziertes Bepflanzungskonzept einen individuellen Charakter, der zur Adressbildung beiträgt. Diese in Wege- und Grünflächen, Erschließungs- und Gartenzonen unterteilten Passagen fungieren dabei als eine Art Filter zwischen öffentlichen und privaten Nutzungsbereichen. Während die Wege von öffentlich nutzbaren Rasenflächen begleitet werden, die neben Versickerungsmulden Spiel- und Verweilangeboten beinhalten, gliedern sich die den Gebäuden zugewandten Bereiche in einen Erschließungsbereich mit Vorgarten und Fahrradparkern sowie eine Gartenzone mit höhergelegenen Terrassen und in der Höhen gestaffelte Heckenkörper. Der so entstandene Pflanzsaum schützt zum einen vor unerwünschte Einblicke und verknüpft zudem die privaten Gartenhöfe im Inneren der Wohnhöfe strukturell mit den Erschließungsbereichen vor den Bauten. Ausdruckstarke Baumkörper am Ende der Passagen bauen Blickbeziehungen auf und verbinden so die Entrees im Osten über die grünen Passagen mit dem Quartiersplatz im Westen. Ein Quartiershain aus Ginkgos bzw. ein Wiesenhain aus Kirschen markieren die Übergangsbereiche zu den urbanen geprägten Freiräumen. Der sich zwischen den Wohnblöcken aufspannende Platz bietet als zentraler öffentlicher Raum vielfältigste und den jeweiligen Ansprüchen angepasste Nutzungsmöglichkeiten. Als Erschließungsfläche für die angrenzenden Gewerbeeinrichtungen, als freie Fläche für saisonale Quartiersveranstaltungen oder als Spielfeld für kleine und große Kinder bildet er so das mannigfaltige Gesicht des gesamten Quartiers. Die in Größe und Belegung variierenden Inlays sind so angeordnet, dass sie Teilräume unterschiedlicher Größe anbieten und so flexibel auf sich ändernde Entwicklungen reagieren können. Durch die direkte Anbindung zu den Haltestellen entlang der Wartenberger Straße und der Grundschule im nördlichen Block dient der Platz als großräumiger Eingangsbereich von Westen kommend und Verteiler innerhalb des Areals. Den südlichen Abschluss des Platzes bildet der öffentliche Kinderspielplatz, der durch kompakte Gehölzgruppen vom öffentlichen Straßenraum abgegrenzt wird und so ein offenes Spielen mit wechselnden Angeboten ermöglicht.
Ein robustes Korsett aus öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen bildet die Grundlage für das neue Quartier an der Gehrenseestraße. Der so entstandene wohltuende Mix aus offenen und geschlosseneren (Frei-) Räumen bietet jedem Bewohner und Besucher die individuelle Aneignung dieses Lebensumfeldes und fördert zudem den urbanen Charakter dieses Areals.

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