Wohnbauliche Entwicklung Wedel-Nord

Teilnahme 2. Phase städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb
Zusammenarbeit mit CITYFÖRSTER architecture + urbanism

Erschließung
Das Gebiet wird über drei Zufahrten von der Nordumfahrung bzw. Holmer Straße erschlossen. Während das Quartier 1 von der Holmer Straße kommend erschlossen wird, sind die weiteren Quartiere über die Nordumfahrung zu erreichen. Die Voßhörntwiete wird tlw. zur Erschließung für das Quartier 2 genutzt. Für die Quartiere 3 und 4 wird die nördliche Bündtwiete umgestaltet und bis zum urbanen Band als Erschließungsstraße genutzt. Eine Durchfahrung der Bündtwiete ist für den Pkw-Verkehr nicht möglich.

Ziel ist die Reduzierung des MIV und die Beförderung einer Rad- und Busnutzung. Durch die Konzentration von Öffentlichkeit generierenden Nutzungen entlang des Bandes und von hieraus zugänglichen Tiefgaragen werden die reinen Wohngebiete vom Pkw-Suchverkehr freigehalten. Während die Bus- und Raderschließung primär über das Band durch die Grünzüge verläuft, werden die jeweiligen Wohnquartiere über ein System aus Anliegerstraßen und Wohnwegen befahren, die als Mischverkehrsflächen ausgebildet sind. Die Anliegerstraßen werden mit Inseln aus Bäumen ausgestattet, an die Pkw-und Fahrradstellplätze angelagert sind. Größere Parkeinheiten werden an die autofreien Wohngebiete angelagert. Hier erhalten die Wohnwege ein schmaleres Profil und können nicht durch den MIV befahren werden. Die weiteren Wohnwege führen zu den Grundstücken, wo Privatparken möglich ist. Die als Stiche ausgebildeten Wege enden in einem als Platz ausformulierten Wendebereich, der Pkw-Stellplätze bereithält. Carsharing-Angebote verteilen sich gleichmäßig innerhalb der Quartiere.
Auf dem Band befinden sich Bushaltestellen, die in kurzer Taktung angefahren werden. Durch absenkbare Poller ist die Durchfahrung der Grünzüge für Busse sowie Ver- und Entsorgungsfahrzeuge möglich. Erweitert wird das Konzept durch ein Netz aus Rad- und Gehwegen. Das Band fungiert als Hauptradwegeverbindung. Ergänzt durch die Radwege im Norden und im Süden entsteht mit den Wegen in den Grünzügen ein robustes und flexibel nutzbares Grundgerüst.

Freiflächen- und Entwässerungskonzept

Die Freiflächen unterteilen sich in extensive Grünflächen, Aufenthalts- und Erschließungsflächen sowie Privatgärten. Überörtlich angebundene Grünzüge werden durch Grünkorridore untereinander verbunden, wodurch ein zusammenhängendes, die Quartiere umfließendes System entsteht. Der als Grünkorridor entwickelte Lärmschutzwall wird dabei einbezogen. Um eine direkte Naturraumverbindung herstellen zu können, wird der Bau einer Grünbrücke vorgeschlagen.

Als Weiterentwicklung der Knickstrukturen werden diese in ein gesamtheitliches Konzept überführt und in Gehölzbänder integriert. Sie geben den Wiesenflächen eine Raumstruktur, die durch punktuelle Setzungen gefüllt wird. Gleichmäßig verteilte Landschaftsfenster laden zum Verweilen und Spielen ein. Ergänzt wird dieses Naherholungsangebot durch das Wedeler Wäldchen. Dieser aus den vorhandenen Gehölzstrukturen bestehende Kleinwald nimmt neben einem Wanderrundweg unterschiedliche Spiel- und Aktionsangebote auf, das durch das Pavillon-Café ergänzt wird.

Den Erholungsbereichen in den Grünzügen und –korridoren stehen die Promenaden auf dem urbanen Band entgegen. Eine Mischung aus Weg- und Platzräumen, die die Gebäude miteinander verbinden und zum Verweilen einladen, stellen die Weiterentwicklung der baulichen Konzeption dar. Angelagert an die Mischverkehrsflächen öffnen sich Stadträume, die den angrenzenden Bauten eine Adresse geben. Neben Aufenthalts- und Wartebereichen bietet diese Raumstruktur flexible Möglichkeiten für vielfältige Nutzungen.

Begleitet werden die in Ostwestrichtung verlaufenden Wegräume von offen Gräben, die der Oberflächentwässerung dienen. Verbunden mit den in den Grünzügen und –korridoren verlaufenden Abfanggräben wird so das anfallende Regenwasser der öffentlichen Verkehrsflächen in drei Retentionsbecken eingeleitet. Diese drei Becken sind den jeweiligen Quartieren zugeordnet und auf das anfallende Volumen abgestimmt. Auf den privaten Parzellen anfallendes Regenwasser wird auf den Grundstücken versickert.