Neubau Pfarrheim Wickede (Ruhr)

1.Preis beschränkter Realisierungswettbewerb

Zusammenarbeit mit O.M. Architekten und Simon-Hilker Architekten

Auszug aus der Beurteilung durch das Preisgericht:
„Der Entwurf stellt städtebaulich, funktional und gestalterisch eine sehr gute Lösung dar. Dadurch,
dass Raumkanten der Kirche, der Vikarie und des Pfarrhauses aufgenommen werden, bildet sich
ein städtebauliches Ensemble.
Zwischen Kirche und Pfarrheim entsteht ein gut proportionierter Platz, der ausreichend Raum
schafft für Veranstaltungen wie Messen und Feste. Zwei Großbäume können problemlos erhalten
werden.
Der Eingangsbereich mit Foyer zur Friedhofstraße liegt an einer guten Stelle. Die großzügig verglasten
Versammlungsräume ermöglichen die Verzahnung zwischen Außen- und Innenraum.
Sie sollten in der Breite allerdings noch vergrößert werden.
Die Nebenräume an der Ostseite sind funktional richtig angeordnet. Das Behinderten-WC benötigt
einen Zugang von innen […]. Der Jugendbereich ist sinnvoll im Untergeschoss angeordnet. Der große Versammlungsraum orientiert sich zur Vikarie, während die weiteren Räume sich überwiegend Richtung Osten orientieren.Die Verbindung zum Erdgeschoss erfolgt über die zentrale Treppe.
Zur Vikarie schlägt der Verfasser für die Jugendlichen einen intimeren Gartenhof vor, was vom
Preisgericht positiv bewertet wird. Die Freitreppe stellt eine gute Verbindung zum Pfarrplatz dar.
Zum Gemeindeplatz wäre es wünschenswert, einen größeren überdachten Bereich zu schaffen.
Insgesamt überzeugt der Entwurf in seiner Grundkonfiguration, seiner architektonischen Gestalt
und beim Umgang mit der Topographie.

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober einstimmig, die Verfasser der mit dem 1. Preis
ausgezeichneten Arbeit unter Beachtung der schriftlichen Beurteilung mit der weiteren Bearbeitung
zu beauftragen. Explizit wird auf die Bedeutung einer guten Freiraumgestaltung für die
Nutzungsqualität des Pfarrheims in dieser topographischen Situation hingewiesen, die damit als
Bestandteil des Entwurfes zu werten ist.

 

Erläuterungstext:
Offenheit, Kommunikation und Integration – Unter diesem Motto wird das neue Pfarrheim der Gemeinde St. Antonius von Padua inmitten des bestehenden Ensembles aus Kirche, Pfarrhaus, Vikarie und katholischem Kindergarten entwickelt.

Das Pfarrheim – Identitätsstifter für die Gemeinde
Als zentraler Vermittler verknüpft das Pfarrheim die Bauten nicht nur städtebaulich und topografisch miteinander, es fügt zudem soziale Aktivitäten der Pfarrgemeinde an einem Standort zusammen und ergänzt bestehende Funktionen. Aus diesem Verständnis heraus entsteht eine Neukomposition aus Architektur und Freiraum, die diesen bedeutsamen Stadtraum für die Kirchengemeinde nachhaltig aufwertet und in den Fokus der Bürger setzt.

Während die Wegebeziehungen zu den West- und Südportal der Kirche durch eine leichte Modifizierung
der flankierenden Vegetationsflächen verbessert werden, wird der prächtige Bestandsbaum zum zentralen Gestaltungsmittel des Platzes. Er wird von den ihn umgebenden Gehölzen befreit, mit einem Holzdeck umspannt und dient so als Orientierungs- und Attraktionspunkt im gesamträumlichen Kontext. Eine freie Erschließung ist so möglich. Ergänzt durch eine steinerne Tafel, die sich auf dem Plateau befindet, entstehen zudem vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Während im Alltag das leicht erhöhte Deck als Sitz- und Liegeplateau genutzt werden kann, bietet es für Sommer- und Gruppenfeste einen Treffpunkt und Kommunikationsort, der mit einer freien Bestuhlung bestückt und mit dem Versammlungsraum kombiniert werden kann. Des Weiteren können unter dem Schatten spendenden Baumdach Gottesdienste gehalten werden. Hierfür kann die Tafel als Altar genutzt werden.