Gedenkstätte Ahlem Hannover

1.Preis, Realisierungswettbewerb, LP 2-9, Pflegemanagement
Zusammenarbeit mit ahrens + grabenhorst architekten und ikon Ausstellungsgestaltung

Zum Film: Dokumentation Gedenkstätte Ahlem

Mit dem Entwurf entsteht ein Ort für die Gedenkstätte Ahlem, an dem über das Ensemble aus Architektur, Landschaftsarchitektur und Ausstellungsgestaltung eine dokumentarische Vermittlung vergangener Zeitschichten sowie die konkrete Erfahrung einzelner Erinnerungsmomente ermöglicht wird. Den Auftakt in das Gelände bilden drei in den Belag eingelassene Markierungen, welche die Position der ehemals an der Straße gelegenen Toranlage markieren. Die Platten korrespondieren mit der am Direktorenhaus errichteten Rekonstruktion der Toranlage und führen somit in das Areal hinein. Von dort erstreckt sich in Ost-West-Richtung eine Wegachse auf Straßenniveau, die alle wesentlichen Bereiche der Dokumentations- und Gedenkstätte verbindet und miteinander in Beziehung setzt.

Insbesondere die in das Parkgrundstück integrierte Anlage eines Schulgartens verweist auf die gärtnerische Kultur und Tradition der ehemaligen israelitischen Gartenbauschule. Als Einschnitte ausgebildet durchziehen Rasenstreifen das Gelände, die durch Borde eingefasst sind und von Holzstegen begleitet werden. Über diese Wegräume sind weitere bedeutende Orte miteinander verbunden: Als zentrales Element innerhalb des Wiesenfelds dokumentiert und vermittelt die Grundrisszeichnung der ehemaligen Laubhütte die herausragende geschichtliche Bedeutung und die mit ihr in Verbindung gebrachten Erinnerungen. Darüber hinaus werden durch die Erschließung, die baulichen Erweiterungen des Direktorenhauses sowie durch die Konzeption zur Ausstellung besondere Zeitfenster eröffnet und zugleich Einschnitte und Brüche formuliert, die sich auf die örtlichen Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus beziehen lassen.